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Allgemeines>
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Die beiden Anschlussbeinchen einer LED werden 'Anode' und 'Kathode' genannt. Die technische Stromrichtung ist dabei immer
von der Anode zur Kathode - also plus in die Anode rein und minus aus der Kathode heraus :-)
Das längere Beinchen einer neuen LED ist die Anode (+). Am LED-Gehäuse ist zumeist an der Kathode eine Abflachung zu erkennen.
Im Gegensatz zu Glühlampen werden LEDs grundsätzlich mit einem Strom betrieben. Der Strom darf dabei nicht größer sein, als vom
Hersteller der LED angegeben. An der LED fällt im Betrieb mit angegebenem Nennstrom eine bestimmte Spannung ab, die der Nennspannung
des Herstellers entsprechen dürfte. Um eine LED erfolgreich über Jahre hinweg betreiben zu können, ist es unumgänglich, sowohl
Nennspannung als auch Nennstrom zu kennen. Wo Anode und Kathode ist, ist dabei zweitrangig. Sofern ein geeigneter Vorwiderstand
berechnet und ermittelt wurde, kann man durch Polaritätswechsel ausprobieren, wo plus und wo Minus hingehören.
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LED-Grundschaltungen
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Linke Schaltung:1
In dieser Schaltung ist nur eine LED und der benötigte Vorwiderstand. Die Berechnung des Vorwiderstandes ist einfach
Rechte Schaltung:2
In dieser Schaltung sind drei LEDs in Reihe mit einem Vorwiderstand. Die Berechnung des Vorwiderstandes
ist ebenfalls recht einfach. Diese Form traf man bei den ersten komerziellen LED-Lichterketten für
Weihnachtsbeleuchtung an. Meist waren es bis zu 9 LEDs mit einem gemeinsamen Vorwiderstand.
Mehrere dieser Reihenschaltungen wurden dann parallel geschaltet und mit einer gemeinsamen Spannung
versorgt (siehe Schaltung 5).
Wichtig: In einer Reihe dürfen nur LEDs mit identischen technischen Daten verwendet werden!
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Linke Schaltung:3
Richtige Parallelschaltung von LEDs.
Es dürfen unterschiedliche LEDs verwendet werden. Die einzelnen Vorwiderstände müssen
so berechnet werden, dass die LEDs mit der gemeinsamen Betriebspannung klar kommen
Rechte Schaltung:5
Richtige Parallelschaltung mehrerer LED-Reihen. In jeder LED-Reihe dürfen nur LEDs mit identischen technischen
Daten verwendet werden. Jede Reihe muss mit der gemeinsamen Spannung klar kommen. Nach dieser Schaltung wurden
die ersten komerziellen LED-Lichterketten verdrahtet.
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Linke Schaltung:
FALSCHE Parallelschaltung! Für einen erfolgreichen Betrieb über Jahre hinweg müssen
alle verwendeten LEDs über Jahre hinweg identische technische Merkmale aufweisen. Jede Veränderung
an einer LED kann die Schaltung aus dem Gleichgewicht bringen, weil sich die Strom- und Spannungsverhältnisse
dann negativ auf die Lebensdauer auswirken.
Rechte Schaltung
Leider sind die üblichen LED-Lichterketten aus China heute so verdrahtet. Die von mir für die
Schneemänner verwendeten LED-Ketten haben z.B. 20 LEDs parallel geschaltet (anstelle der Drei
in der rechten Schaltung) und 10 dieser Parallel-Gruppen in Reihe (hier nur vier). Die resultierende
Nennspannung der LEDs liegt dann in Summe bei etwa 27 Volt. Über einen einzigen Vorwiderstand wird der Strom dann auf ca. 85mA
eingestellt und das ganze Gebilde mit 31 Volt pulsierender Gleichspannung versorgt (ohhh Graus)
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Vorwiderstand berechnen
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Vorwiderstand mit einer LED
Stromquelle, LED und LED-Vorwiderstand sind in Reihe geschaltet und werden vom gemeinsamen Strom I
durchflossen. Der Strom entspricht hier dem LED-Nennstrom. Angenommen, UB ist 12V, I (ILED) ist 15mA und ULED wäre 2,5V (Sowohl ILED als auch ULED
sind vom LED-Hersteller vorgegeben). Dann ist die Spannung UR, die am Widerstand abfallen muss 9,5V (UB-ULED=12V-2,5V).
Der Vorwiderstand laut Ohmschen Gesetz ist dann R=UR/I = 9,5V/0,015A = 633,33 Ohm. Da es solch einen Widerstand 'nicht gibt', muss man ihn entweder
aus mehreren Widerständen basteln (Parallel- und/oder Reihenschaltung) oder man versucht den nächst höheren oder kleineren Widerstand. In der Reihe E12
sind die nächsten Widerstände 560 und 680 Ohm.
Aufgrund von Bauteile-Toleranzen sind die Werte nicht exakt berechenbar. Leichte Abweichungen wird die LED aber verkraften.
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Reihe: je ein Widerstand mit 560Ohm und 68Ohm in Reihe ergeben 628Ohm
Parallel: je ein Widerstand mit 680 Ohm und 10kOhm parallel ergeben 636,7 Ohm
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Vorwiderstand für drei LEDs
Alle Bauteile werden wieder von einem gemeinsamen Strom I durchflossen. Alle LEDs müssen identische technische Merkmale aufweisen.
ULED ist hier die Summe der einzelnen LED-Spannungen. Aus vorherigem Beispiel wäre ULED hier 7,5V (3x2,5V). Die Spannung UR ist dann UB-ULED = 12V-7,5V = 4,5V.
Der resultierende Vorwiderstand ist dann R=UR/I = 4,5V/0,015A = 300Ohm.
Die nächsten Widerstände wären 270 oder 330 Ohm.
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Reihe: zwei Widerstände mit je 150 Ohm in Reihe ergeben 300 Ohm
Parallel: je ein Widerstand mit 330 Ohm und 3,3kOhm parallel ergeben 300 Ohm
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Vorwiderstände für LED-Killerschaltungen
Bei allen 'LED-Killerschaltungen' müssen alle LEDs exakt identische technische Daten aufweisen!
Bei der einfachen Killerschaltung wird der Vorwiderstand mit der einfachen ULED aber mit dreifachem ILED berechnet.
Bei ULED=2,5V und ILED=15mA sind UR=UB-ULED = 12V-2,5V = 9,5V. Der Strom I ist 3xILED = 3x0,015A = 0,045A.
Der Vorwiderstand wäre dann R=UR/I = 9,5V/0,045A = 211,11 Ohm.
Für nur zwei LEDs in Killerschaltung wäre der Vorwiderstand ca. 317 Ohm.
Hier sollte nun auch das Problem der Killerschaltung erkennbar sein. Fällt eine der drei LEDs aus, ist der Vorwiderstand für zwei verbleibende LEDs zu klein. Der Strom steigt dann an
und reißt die nächsten LEDs früher oder später mit in den Tod.
Zum Glück haben die LED-Ketten-Hersteller z.B. 20 LEDs parallel geschaltet, so dass der Ausfall einer einzigen LED kaum in's
Gewicht fällt. Aber früher oder später erwischt es die nächste LED.
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Reihe: zwei Widerstände mit je 180 und 33 Ohm in Reihe ergeben 213 Ohm
Parallel: je ein Widerstand mit 220 Ohm und 5,6kOhm parallel ergeben 211,68 Ohm
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Unbekannte Werte ermitteln
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Schaltung der Voltronic-Kette mit 200LEDs
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Mit diesem Thema könnte man mehrere DIN A4 Seiten füllen. Wenn man eine Lichterkette zum zerlegen und keine Ahnung von den LED-Werten hat, muss
man ganz schön kombinieren können. Unerlässlich ist ein möglichst präzises Multimeter und wenn geht, ein gutes Labornetzgerät.
Für den Anfang ist es nützlich, die gesamte Betriebsspannung, den gesamten Betriebsstrom, die LED-Spannung und den einzelnen LED-Strom zu kennen. Wenn man
dann noch die Verdrahtung der Kette durch Sichtung erkennt, lässt sich alles relativ gut berechnen.
Beispiel Voltronic-Lichterkette mit 200LEDs (siehe links)
Diese Kette beginnt hinter dem Steckernetzgerät mit zwei Drähten. An der ersten LED ist ein Widerstand zu erkennen. Dann sind es 20 LEDs, die von drei
Drähten begleitet werden. An zwei der Drähte sind die ersten 20 LEDs parallel geschaltet. Der dritte Draht (Plus) geht durch die ganze Kette und ist
vor den letzten 20 LEDs angelötet. Nach den ersten 20 LEDs folgen die nächsten 20 parallelgeschalteten LEDs. Verbunden sind beide Gruppen durch je
zwei Drähte.
An der letzten LED kann man mit einem Multimeter die LED-Daten grob messen. Dazu zuerst die Isolierung beider Drähte zur letzten LED etwas aufkratzen
und durch auflegen der Messspitzen die Spannung an der LED messen und notieren. Nun einen der beiden Drähte durchschneiden und das Multimeter zur Stommessung in Reihe zwischenschalten.
Den ermittelten Strom notieren. Da auch das Multimeter einen gewissen Innenwiderstand hat, wird der gemessene Strom etwas kleiner sein, als jener im Betrieb ohne Multimeter.
Trennstelle wieder zusammenlöten und die Spannung VOR dem Vorwiderstand messen (wieder Drähte aufkratzen). Hier sollte etwa die Spannung gemessen werden, die auf dem Trafo steht.
Dann hinter dem Trafo einen der beiden Drähte durchschneiden und den fließenden Strom messen. Gemäß der kurz angerissenen Killerschaltung fließt der gemessene
Strom durch jede der LED-Gruppen und teilt sich in jeder Gruppe auf die LEDs auf. Bei gemessenen 89mA und 20LEDs je Parallelgruppe müsste der Strom einer LED
dann bei 89mA/20 = 4,25mA sein. Der Gemessene Strom EINER LED wird etwas kleiner gewesen sein. Als LED-Strom wäre der Mittelwert beider Werte eine gute Ausgangsbasis.
Legt man nun noch den Vorwiderstand frei und misst die Spannung über dem Widerstand und den Widerstandswert selbst, hat man alle Daten die man benötigt.
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LEDs mit Labornetzgerät testen
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Ja... auch das ist möglich. Um eine unbekannte LED abzuchecken, kann man ein gutes Labornetzgerät heranziehen. Dieses sollte
eine gute, schnelle Strombegrenzung haben. Einfach die Spannung auf z.B. 4 Volt einstellen und den Maximalstrom auf Null begrenzen.
nun kann einfach eine LED am Spannungsausgang angeschlossen werden. Die Spannung bricht dann auf die Durchlassspannung der LED
zusammen. Mit einem Multimeter könnte die Durchlass-Spannung an der LED nun exakt gemessen werden. Die tatsächliche
LED-Betriebsspannung wird leicht über dem gemessenen Wert liegen. Wenn man die Strombegrenzung jetzt stetig im Milliampere-Bereich
erhöht, wird die LED auch heller. Sobald sie durchbrennt, war es zu viel Strom :-)
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Verlustleistung
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Überall, wo Strom fließt, wird Leistung umgesetzt. Laut Ohmschen Gesetz ist die Leistung in einem Gleichstromkreis das Produkt aus
Spannung und Strom. Wird ein Widerstand von Strom durchflossen, wird der Widerstand ein gewisses Maß an Wärme produzieren. Wieviel
Wärme ein Widerstand verdaut, wird durch die angegebene Leistungsklasse angegeben. Ein normaler Kohleschichtwiderstand dürfte
etwa 1/8 Watt (125mW) bis 1/4W (250mW) verkraften können. Metallfilmwiderstände etwas mehr. Wir sollten diese Leistung nicht unterschätzen und eine
LED-Kette immer so konstruieren, dass die Summe der in Reihe geschalteten LEDs möglichst viel LED-Betriebsspannung benötigt.
Is klar, weil: Je kleiner die Spannung am Vorwiderstand, um so weniger Leistung muss in Wärme umsetzen. Aus unserem ersten Rechenbeispiel
war UR=9,5V und der Strom bei 15mA. Das sind dann Leistung P=U*I = 9,5V*0,015A = 0,142W. Theoretisch etwas zu viel für einen 1/8Watter. Also
möglichst Widerstände mit höherer Wattzahl besorgen, oder je nach Höhe der Leistung, die Leistung durch Reihenschaltung mehrerer Widerstände aufteilen.
Allerdings sollten dann möglichst 'Gleichwertige' Widerstände genutzt werden, weil die Leistungsverhältnisse sonst ungleich sind und eventuell in die
Berechnung mit einfließen müssen.
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Voltronic Lichterkette 200 kürzen
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Die LED-Kette wird so hingelegt, dass sich das Steckernetzgerät rechts und das Ketten-Ende links befindet. Nun kann man die Kette von links her
alle 20 LEDs durchtrennen. Maximal 4 Segmente mit je 20 LEDs können in Reihe bleiben und mit geeignetem Vorwiderstand an 12 Volt betrieben
werden. Mit hinzufügen eines fünften Segmentes ist ULED höher als 12 Volt und es bleibt dunkel.
Die erste LED-Gruppen von links kann direkt genutzt werden, weil der Strom-Rückfluss gewährleistet ist. Um die nächste Gruppe betreiben
zu können, müssen die offenen Enden an der Schnittstelle zusammengelötet werden, um den Stromfluss zu gewährleisten.
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